Ginkgo biloba - Aufzucht, Inhaltsstoffe & Wissenswertes

Ginkgo biloba - Inhaltsstoffe *

Wegen der Heilkraft seiner einzigartigen Wirkstoffe wird der Ginkgo biloba seit tausenden von Jahren in Asien in der traditionellen Medizin eingesetzt. Auch hierzulande ist die Pflanze seit einigen Jahrzehnten als Heilpflanze angesehen. Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde sie das erste Mal in einem Botanischen Garten in Europa angepflanzt. Doch was macht den Ginkgo eigentlich so wertvoll und was bewirkt er? Der nachfolgende Artikel beschäftigt sich mit seinen Inhaltsstoffen und erklärt die Unterschiede zwischen den im Handel angebotenen Fertigpräparaten und den in der Traditionellen Chinesischen Medizin oder vom Heilpraktiker verwendeten Drogen.


Ginkgo-Samen in Asien als Delikatesse und Heilmittel genutzt

In seinen Ursprungsländern wird der Samen des Ginkgo biloba wegen seines würzigen Geschmacks in der Küche eingesetzt. Hier gilt er sogar als Delikatesse. Allerdings verwendet man ihn lediglich zum Backen, Rösten oder Kochen. Roh ist er ungenießbar, zumal das in ihm enthaltene 4-Methylpyridoxin in zu hoher Dosierung die Aufnahme des Vitamins B6 gefährlich hemmt. Dieses allerdings benötigt der Organismus unter anderem für den Aminosäurestoffwechsel. Der Laie sollte daher mit dem Verzehr der Ginkgo-Samen vorsichtig sein.

In der vom Experten empfohlenen Menge, das sind je nach konstitutionellem und gesundheitlichem Zustand des Patienten sowie nach seiner allgemeinen Verfassung zwischen sechs und zehn Gramm täglich, können die Samen des Ginkgo biloba gegen Lungenerkrankungen, Tuberkulose sowie bei Harnwegsinfekten und Verdauungsproblemen helfen. Verantwortlich hierfür ist die enthaltene Ginkgolsäure, die bestimmte Bakterien abtötet beziehungsweise ihre Vermehrung hemmt. Außerdem beinhalten die Samen Flavonoide und andere Antioxidanzien.

Wertvolle Inhaltsstoffe in den Blättern des Ginkgos enthalten

Die Ernte der Ginkgo-Blätter erfolgt kurz vor der Herbstfärbung. Dann ist ihr Gehalt an Flavonoiden am höchsten. Zu ihnen zählen unter anderem die Flavonolglykoside, die Proanthocyanidine sowie die Catechine, die im Organismus als effektive Antioxidanzien wirken. Ihnen wird ein wirksamer Schutz der Zellmembran und der Kapillargefäße zugeschrieben. Ebenso sind sie in der Lage, Entzündungen zu stoppen beziehungsweise ihnen vorzubeugen. Je höher der Gehalt an Flavonoiden in den Blättern des Ginkgo biloba ist, desto stärker ist das Zusammenspiel derselben mit den anderen Wirkstoffen, beispielsweise den Terpenlactonenen, dem Bilobalid und den Ginkgoliden.

Die beiden letztgenannten Inhaltsstoffe sind ausschließlich im Ginkgo biloba zu finden. Keine andere Pflanze kann sie vorweisen. Genau das macht den Baum in der alternativen Medizin so wertvoll. In Asien geht man sogar so weit, ihn als Tempelbaum zu kultivieren. Die Menschen verehren diesen einzigen Vertreter seiner Gattung. Auch in der hiesigen Schulmedizin weiß man inzwischen um die Wirksamkeit seiner Inhaltsstoffe.

Insbesondere handelt es sich bei ihnen um die Ginkgolide A, B, C, J und M. Sie steigern die Durchblutung des Gehirns und verbessern langfristig die Hirnleistung. Die Gedächtnisfähigkeit nimmt zu. Aufgrund der Anregung des Stoffwechsels werden sämtliche Organe des Körpers besser versorgt. Sogenannte Metabolite, bei denen es sich um Zwischenprodukte aus biochemischen Stoffwechselvorgängen handelt, können besser aus dem Organismus abtransportiert werden. Der Körper regeneriert sich auf diese Weise schneller. Kein Wunder also, dass Ginkgoblätter insbesondere in der Behandlung von Demenz-Patienten, bei depressiven Verstimmungen und bei Durchblutungsstörungen, beispielsweise in den Armen und Beinen, regelmäßig Anwendung finden.

Das Bilobalid ist ein Sesquiterpen. Es schützt und regeneriert die Gehirnzellen ebenfalls. Durch das Zusammenspiel des gesamten Stoffgemischs in den Blättern des Ginkgos ist es möglich, dass dieser Stoff die Blut-Hirnschranke überwindet und die beschriebenen Erkrankungen lindert. Vorbeugend werden Ginkgolide und Bilobalid gegen Konzentrationsschwäche und Stressanfälligkeit eingesetzt.

Inhaltsstoffe der Wurzeln helfen bei Magenproblemen

Ähnlich wie die Samen helfen auch die Wurzeln des Ginkgo biloba bei der Heilung von Magen- und Verdauungsproblemen, denn sie enthalten dieselben Wirkstoffe. Auch diese Pflanzenteile werden nicht roh verwendet, sondern vielmehr abgekocht. Der Sud enthält ebenso Flavonoide, Ginkgolide und Bilabolid, allerdings in einer weniger starken Konzentration als die Samen, so dass Überdosierungen selbst bei einer mehrfachen Anwendung am Tag kaum zu befürchten sind. Der Sud der abgekochten Ginkgo-Wurzel soll außerdem gegen Menstruationsstörungen helfen.

Unterschiede bei der Anwendung von Fertigpräparaten und naturbelassenen Drogen beachten

Während man in Asien und in der hiesigen alternativen Medizin die Verwendung der einzelnen Pflanzenteile des Ginkgo biloba auf den Gesundheitszustand, den Schweregrad der Erkrankung und auf die Ursache des gesundheitlichen Problems abstimmt, kommen in der Schulmedizin vorwiegend Fertigpräparate zum Einsatz.

Der Unterschied besteht hauptsächlich in der Konzentration der jeweiligen Inhaltsstoffe, die in den frischen, getrockneten oder abgekochten Pflanzenteilen vom Laien nicht ohne Weiteres zu bestimmen sind. Bei den Fertigpräparaten handelt es sich grundsätzlich um Extrakte, deren Konzentration der Hersteller angibt. Der Anteil der eher schädlichen Substanzen in den Fertigpräparaten ist geringer als bei selbst zubereiteten Drogen, da diese bei der Herstellung von Blattextrakten herausgefiltert werden. Hierbei kann es sich unter anderem um solche handeln, die im Verdacht stehen, Allergien auszulösen. Insgesamt gelten Fertigpräparate als verträglicher, was wohl hauptsächlich an der besseren Dosierbarkeit liegen mag.

Inhaltsstoffe des Ginkgo biloba wirken nicht nur beim Menschen

Auch Tiere unterliegen natürlichen Alterungsprozessen. Durchblutungsstörungen und damit verbundene degenerative Veränderungen im Gehirn kommen bei ihnen ebenso häufig vor wie beim Menschen. Tierheilpraktiker wenden die Inhaltsstoffe des Ginkgo biloba zur Verbesserung des Gesundheitszustandes unter anderem bei Kaninchen, Pferden, Hunden und Katzen an. Dabei wird zusätzlich zum Beschwerdebild auf die rassespezifischen Eigenschaften des Stoffwechsels sowie auf das Gewicht der Tiere geachtet. Das Pferd beispielsweise kann je nach individueller Verfassung bis zum Sechsfachen der Tagesdosis an Ginkgo-Blätterextrakt wie der Mensch aufnehmen.


* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier gemachten Informationen wird keine Gewähr übernommen. Die hier vorgestellten Informationen stellen keine Form der Beratung dar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.

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